Weckruf an die deutsche Fedora Community (2024)

Die deutsche Fedora Community scheint nach wie vor in einer Art Dornröschen Schlaf und obendrein stark fragmentiert zu sein.

Vor einigen Jahren wurde FedoraUsers.de mit Ziel gestartet, eine Art Eingangstor zur deutschen Community zu sein. Inzwischen muss man sich wohl eingestehen, das dieses Ziel verfehlt wurde. Während die Ubuntu Community es geschafft hat, mit UbuntuUsers ein lebendiges Portal auf die Beine zustellen, das auch eine gewisse Aktualität hat, hat die deutsche Fedora-Community dem nichts entgegen zu setzen.

FedoraUsers.de, FedoraForum.de und FedoraWiki sind eigenständige Seiten und spiegeln sehr treffend die Fragmentierung der deutschen Fedora Community wieder. Hier sollte zumindest dahingehend Abhilfe geschaffen werden, das die drei genannten Seiten zu einem gemeinsamen Portal zusammengefasst werden, auf dem beispielsweise die neusten Nachrichten rund um Fedora, die neusten Threads im Forum sowie die neusten Wiki-Artikel zusammengefasst werden.

Wenn die deutsche Ubuntu-Community so etwas auf die Beine stellen kann, warum schaffen wir ((die deutsche Fedora Community)) es nicht, etwas vergleichbares zu stemmen?

Weckruf an die deutsche Fedora Community (1)

Von Heiko

Gründer, Admin und Hauptautor von Fedora-Blog.de. Benutzt Fedora seit Core 4, hat nach Core 6 aber bis zum Release von Fedora 12 einen Abstecher zu CentOS gemacht, ist inzwischen aber wieder zu Fedora zurückgekehrt und plant auch nicht, daran in naher Zukunft etwas zu ändern.

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  1. Das ist ein toller Vorschlag!
    Ich würde es super finden, wenn es eine zentrale Anlaufstelle für bzw. über Fedora geben würde. Ich hoffe, die Macher der einzelnen Seiten finden da zueinander.
    Die Hilfe und wertvollen Info´s der einzelnen Seiten in einer vereint wäre fantastisch.
    Ich darf mich dabei natürlich auch nicht ausnehmen, mehr Hilfe der Community zukommen zu lassen.

  2. Dein Wort in Gottes Ohr. Ich habe vor einem halben Jahr den Wechsel von Ubuntu zu Fedora aus Frust über Unity vollzogen. Hat auch ganz gut geklappt, auch wenn bei Fedora vieles nicht so automatisiert abläuft wie unter Ubuntu. Was ich in dieser Umstiegszeit aber schmerzlich vermisst habe, war ein Wiki wie das von ubuntuusers.de. Es gibt leider für Fedora keine deutschsprachige Seite, die derart umfangreich und aktuell Start- und weitergehende Hilfe für User anbietet. Wobei viele Artikel über einzelne Anwendungen aus ubuntuusers.de natürlich auch unter Fedora Gültigkeit besitzen.

  3. Hallo Heiko,
    welche deutsche Fedora Community meinst Du eigentlich? Meiner Meinung nach gibt es keine! Und das hat viele Gründe, von denen ich einige nennen möchte:

    1. Der Sponsor von Fedora sucht eindeutig Kontakt zu Entwicklern und NICHT zu Anwendern! Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund dafür, dass es derzeit keine Fedora Community gibt.

    2. Meine Sprachkenntnisse beziehen sich nur auf Deutsch und Englisch. Auf dem Fedora-Planeten wird aber in mindestens 10 unterschiedlichen Sprachen kommuniziert. Hier müsste man sich meiner Meinung nach auf nur eine Sprache, nämlich Englisch, verständigen. (Ich verstehe leider kein Chinesisch, Französisch, Spanisch oder Russisch!)

    3. Meldet man als Anwender über Bugzilla einen Bug, so wird dieser in 90% der Fälle einfach ignoriert. Das heißt, man bekommt keinerlei Rückmeldung, ob der gemeldete Bug akzeptiert und behoben beziehungsweise verworfen wurde. Als Anwender stelle ich mir die Kommunikation mit Entwicklern anders vor. Ganz besonders fällt das bei den GNOME-Entwicklern auf, die an Überheblichkeit kaum noch zu überbieten sind (das beste Beispiel dafür ist die Reaktion der GNOME-Entwickler auf die GNOME 3-Kritik seitens der Anwender)! Im Gegensatz dazu, habe ich schon viele Bugs über das Ubuntu Launchpad an die Canonical-Entwickler gemeldet und bisher IMMER eine Rückmeldung erhalten (auch wenn letztendlich der Bug dann doch nicht behoben wurde).

    4. Ich habe in den letzten Jahren den Eindruck gewonnen, dass die Fedora-Entwickler sich für eine elitäre Gruppe halten, die mit dem gewöhnlichen Anwender nichts zu tun haben möchte. Und Kritik ist schon garnicht erwünscht!

    5. Auch das englichsprachige Fedora-Forum spricht Bände für sich. Anfragen von Anwendern werden dort auch nur halbherzig oder mit überheblichen Antworten beantwortet!

    Mit etwas mehr Überlegung und Zeit würden mir sicher noch einige weitere Gründe einfallen, weshalb die Fedora-Kommunikation weltweit (und nicht nur in Deutschland) nicht in die Gänge kommt. Dieser leidige Zustand wird sich meiner Meinung nach auch in Zukunft nicht ändern, da Red Hat überhaupt kein Interesse daran hat.

    Dieter

    1. Also im großen und ganzen kann ich Deiner Kritik zustimmen.

      BTW: Hättest Du Interesse, Deine Kritikpunkte als Gastbeitrag bei uns zu veröffentlichen? Hier in den Kommentaren könnten sie sonst untergehen.

    2. Zu 3. (dem Fedora bugzilla Problem, obwohl dazu eher eine tiefgehende Diskussion in einem besser geeigneten Medium erforderlich wäre):

      Das stimmt leider teilweise. Auf diese Weise versuchen diejenigen, Dich zum Nutzen des jeweiligen ,,upstream bug trackers“ zu zwingen. Die sehen es nicht als ihre Aufgabe an, sich um Fehler in der paketierten Software zu kümmern, geschweige denn, als Mittelmann zu fungieren. Teilweise läßt sich das sogar begründen. Bei manchem Programm sind es schlichtweg zuviele bug reports, um die auf Seiten von Fedora zu bewältigen. Hunderte. Tausende. Viele Duplikate. Oder nur kurzzeitig auftretende, bereits bekannte und schon wieder behobene Fehler. Es wäre viel zu viel Arbeit, da bei Fedora Wichtel mit zu beschäftigen, sich um jeden bug report zu kümmern oder das überhaupt anzustreben. Den bug report weiterzuleiten oder (sofern machbar) selbst zu untersuchen bzw. in jedem neuen Update eines Programms die behobenen Fehler aufzulisten und einen Abgleich mit Fedora bugzilla vorzunehmen.

      In anderen Fällen bleiben bugs bedauerlicherweise deswegen länger erhalten, weil niemand einen bug report an die upstream Entwickler übermittelt, nichtmal der Fedora Paketentwickler. Da es aber mehr Nutzer als Paketentwickler gibt, sollte sich doch ein einziger Nutzer finden, der von einem bug betroffen ist und seinen Teil zur Fedora Community beiträgt, indem er diesen bug direkt in den upstream bug tracker einträgt, anstatt von Fedora Wunder zu erwarten.

      Wünschenswert und löblich wäre natürlich überhaupt eine Reaktion in Fedora bugzilla, ggf. ein Einzeiler und Hinweis auf den richtigen bug tracker (ggf. automatisiert) mit der Bitte, dort direkt tätig zu werden. Aber jeder Tag hat nur 24 Stunden. Es kann durchaus einen triftigen Grund geben, warum in Fedora bugzilla keine Reaktion erfolgt.

      Nicht zustimmen kann ich Dir bei den „90%“ und Deinen ebenfalls subjektiven Erfahrungen mit Ubuntu (wobei launchpad keine Ubuntu spezifische Plattform ist). Dein persönlicher Eindruck in allen Ehren, aber er deckt sich nicht mit den Beobachtungen und Erfahrungen anderer. So ein Pauschalurteil ist nicht hilfreich, wenn man die Problematik analysiert oder zu lösen versucht.

      1. Ja, leider sind manche Benutzer zu faul, Fehlerberichte (Bug-Reports) an Upstream zu senden, selbst wenn man sie ausdrücklich darum bittet, und antworten auf die höfliche Bitte zum Teil mit den wüstesten Beschimpfungen. Dann brauchen sie sich nicht wundern, wenn niemand ihre Bugs anschaut! Wir Entwickler haben auch was anderes zu tun, als zwischen 2 Bug-Trackern „stille Post“ zu spielen.

        Aber natürlich gibt es auch Entwickler, deren Bug-Tracker Synonym für /dev/null zu sein scheint. Das gilt übrigens auch für so manchen Upstream-Tracker. Besonders schlimm ist es bei manchen Paketen, bei denen der Fedora-Packager auch Upstream ist, und trotzdem nicht auf Fehlerberichte reagiert, egal in welchem Tracker.

        Es gibt da auf beiden Seiten Verbesserungsbedarf. 🙁

  4. Hi!
    Ich beobachte die Entwicklung schon eine Weile, bin aber zu LinuxMint9 gewechselt.
    Mit Fedora war ich ab Version 5 bis Fedora 11 unterwegs. Ab Fedora 11 gab es massive Problem mit meiner ATI CrossfireX GraKa im meinem AMILO. Leider gab es im Forum eher den Hinweis „NVidia und Intel GraKas gehen viel besser….“ und „An allem ist ATI schuld!“ Bastel mal hier und frickel mal da und wenns nicht geht „Mmm… besser andere Hardware zulegen“. Nicht wirklich hilfreich.
    Von daher stimme ich auch mit Dieter überein.
    Würde mich freuen, wenn es besser wird.
    Grüße
    Smiee

    1. Es gibt 2 Arten, das Problem mit der Grafikkarte zu lösen:

      Entweder, man setzt seine Entwickler darauf an, einen vernünftigen freien Treiber zu schreiben. Das machen Red Hat und Fedora.

      Oder man vertraut darauf, dass ATI es schon irgendwie mit ihrem unfreien Treiber hinbekommt. Da muss man schon blindes Vertrauen haben, weil man keinen Einfluss auf den Code hat. Man kann höchstens Probleme im Zusammenspiel zwischen X und den unfreien Treibern fixen. Das macht Canonical, deren X Maintainer verbringt nach eigenen Angaben mehr Zeit damit, workarounds für die proprietären Treiber von ATI und Nvidia einzubauen als Probleme in freien Treibern zu beheben.

      Und dann kommen Leute wie die Macher von Mint. Zu den unfreien Treibern packen sie noch jede Menge andere unfreie Software. Genau das gleiche Problem: Sie vertreiben Software, die sie nicht fixen können.

      Was bringt langfristig mehr? Immer wieder die Bugs von ATI oder Nvidia fixen, nur damit es beim nächsten X.org release wieder kracht? Einen workaround für Adobes Flash-Player einzubauen? Oder sollten die Distributionen nicht besser die Entwickler von freien Treibern oder einen freien Flash-Player unterstützen?

      Wer trägt hier also zum Linux-Ökosystem bei, also dazu dass die Benutzer langfristig bessere Qualität bekommen und alle Firmen gut überleben können? Wer Distributionen wie Mint oder Ubuntu nutzt, sollte sich diese Frage mal ernsthaft stellen.

      1. Hi Christoph!
        Sorry, aber genau dass meinte ich.
        Ich bin seid ca. 1998 und Suse 5.0 mit Linux unterwegs und habe einfach keine Lust mehr wegen einer GraKa meiner Wahl eine Grundsatzdiskussion zu führen. Wir reden nicht von irgend einer exotischen Hardware. Ich brauch nicht mal das 3D-Zeugs. Ich will nur, dass es nicht ruckelt und die Kiste nicht so heiß wird.
        Die Frage ist doch ganz einfach.
        Krieg ich als „normaler User“ so geholfen, das es funktioniert oder muß ich mich schuldig fühlen, weil ich nur einen funktionierenden Rechner möchte? (was ja von fast jeder Distrie versprochen wird)
        OpenSource ist gut und Alternativen sind wichtig und ich will die Stabilität und die Art, wie Linux und die Software funktioniert. Aber ich kann nicht 2 Jahre lang basteln, damit der Rechner wieder richtig funzt.
        Schade, aber auf die Art werden viele User abgeschreckt.
        Grüße Smiee

        1. Ok smiee, welchen Treiber verwendest Du denn unter Mint? Etwa den proprietären? Dann erzähl uns bitte nicht, dass Du Alternativen so wichtig findest und Linux nutzt, weil Du OpenSource willst.

          Hardware ist immer ein heikles Thema und natürlich schreckt das Nutzer ab, wenn etwas nicht funktioniert. Aber es schreckt noch viel mehr Nutzer ab, wenn wir ständig nur um die Probleme herumwerkeln anstatt sie anzugehen. Das müssen alle machen: Distributionen, Entwickler und Nutzer.

          Hast Du bei Fedora jemals einen Bugreport erstellt und Deine Probleme geschildert? Hast Du mal an einem der Grafik test days teilgenommen?

          Frei nach Kennedy: Frag nicht, was deine Distribution für Dich tun kann, frag, was Du für Deine Distribution tun kannst!

          1. Schade!
            Genau diese Art macht eine Community kaputt!

          2. Ich denke, das man hier einen Mittelweg zum Erfolg braucht. Einerseits haben die User ein gewisses Anrecht darauf, das die Hardware, die sie gekauft haben, funktioniert. Andererseits kann man die Entwickler verstehen, die es irgendwann Leid sind, Workarounds für proprietäre Treiber zu machen.

            Aber ich glaube, das es mehr bringen würde, wenn die Distributionen gemeinsam den entsprechenden Entwicklern von closed-source-Treibern in den Ar*** treten, als wenn es jeder einzelne Anwender tun muss.

            Aber ganz eigentlich ist das ein völlig anderes Thema, über das Ihr Beiden hier diskutiert 😉

  5. > Wenn die deutsche Ubuntu-Community so etwas auf die Beine stellen kann,
    > warum schaffen wir es nicht, etwas vergleichbares zu stemmen?

    Vielleicht, weil wir besser Englisch können als der durchschnittliche Ubuntu-Benutzer? 😉

  6. Gutes Thema!Hab mich auch schon gefragt was hier im deutschen Raum schief gelaufen ist.Veraltete Wiki Einträge von 2007 etc. schrecken doch jeden neuen User ab.Habe meine Hilfe für eine Wiki aktualisierung angeboten.Und was kam? Nicht mal eine Antwort!
    Vielleicht wird es Zeit für ein neues Forum ohne Altlasten?

  7. Die Fedora-Wiki-Seiten waren ein guter Anfang, der aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gepflegt wird. Hinzu kommt es, dass Anfänger nicht unterstützt werden.
    Diese Gründe begründen den Erfolg von Ubuntu.

  8. Also ich bin auch von Fedora gewechselt zu Debian GNU/Linux, das liegt vor allem daran das bei Problemen oft keine Lösung genannt wird egal ob Deutsche oder Englisches Forum. Schade! :-/

  9. Mmm…
    Vielleicht braucht man schon einen Defibrillator um die deutsche Fedora Community zu wecken.?

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